21. April 2012

Namen

"Namen sind Schall und Rauch", höre ich manchmal - finde ich aber nicht.

Eine meiner neuen - im übrigen seeehr netten und aufgeschlossenen - Kolleginnen trägt den gleichen Vornamen wie meine erste verstorbene Tochter. Das ist seltsam und schön zugleich. Da wir uns innerhalb des Teams duzen, gelangte der Name bereits an meinem ersten Arbeitstag mehrmals in mein Ohr. Als ich hörte, wie ihr Name von anderen ausgesprochen oder sie laut gerufen wurde, zuckte etwas in mir ganz leicht zusammen (aber gar nicht unbedingt negativ). Die ersten Male fühlte ich selbst beim Ausprechen ihres Namens tatsächlich einen Minikloß im Hals. Es war seltsam, auch wenn sich nicht gleich Berge von Erinnerung und Trauer auftaten, aber es berührte mich doch ganz tief drinnen. Nach einigen Tagen schon geht er mir ganz leicht über die Lippen, dennoch mit einem undefinierbaren und noch nicht in Worte zu fassenden Gefühl im Bauch. Irgendwie ist es aber auch schön, weil dieser Name so einen wundervollen Klang hat, dass ich ihn ja auch so gerne ausspreche. Genau aus diesem Grund haben wir uns ja vor einigen Jahren für genau diesen Namen entschieden.